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Bianca in Japan - Teil 2 - Ein Tag im Kimono
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An meinem letzten Freitag in Japan hatte ich noch frei wegen Kurzarbeit. Meine Kollegin Ishii-san hatte auch frei und sie hat mich zu sich nach Hause eingeladen, um einen Kimono zu tragen. Das war aber noch längst nicht alles, denn wir sind im Kimono durch Tokyo. Doch erfahrt gleich mehr...
Um 9 Uhr war ich bei Ishii-san im Nachbarort. Sie war schon im Kimono als sie mir die Türe aufgemacht hat. Zuerst durfte ich mir aus 3 Kimonos mit verschiedenen Mustern einen aussuchen. Ich nahm den, der mir am ehesten nach typisch japanisch aussah.
Dann fing die Prozedur an. Insgesamt mehr als 10 Teile anziehen - und das war noch ein einfacher Kimono. Aber allein schon wegen der Kälte hat man so viele Teile an.
Als wir dann beide fertig waren sind wir los in Richtung Tokyo. Vor ihrem Haus haben wir noch ein Foto gemacht.
Auf den Kimono haben wir noch Jacken angezogen und einen dicken Schal, um uns vor der Kälte zu schützen.

Dann sind wir auf nach Tokyo - erstmal nach Ikebukuro um etwas zu Essen. Schon am Bahnhof hatten mich die Leute angestarrt. Klar ne Ausländerin im Kimono muss schon recht witzig aussehn. Aber dazu später mehr...
In Ikebukuro haben wir ein kleines Mittagessen zu uns genommen. Mehr konnte ich auch nicht essen, denn der Kimono war schon recht eng gebunden. Für mich total ungewohnt, aber das macht man ja auch schließlich nur einmal.

Das Essen war superlecker. Es bestand aus Reis, Suppe, Mix-Pickles und Tempura-Spießchen.

Alles war genau ausreichend. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Dann sind wir zum eigentlich Highlight. Wir sind nach Ginza gefahren und haben uns dort ein Kabuki-Theaterstück angeschaut. Das ist ein traditionelles Theaterstück, in welchem nur Männer mitspielen. Leider darf man keine Fotos während der Aufführung machen. Das Theater war gerammelt voll, so dass wir nur noch Stehplätze hatten. Was mich schon etwas beunruhigte, da ich jetzt schon etwas Schmerzen wegen den Schuhen hatte...

Draussen vor dem Kabuki-Theater dann wieder mal ein Foto.

Um den Tag noch schön abzurunden, sind wir noch nach Asakusa gefahren. Dort vor den Toren und vor dem Tempel wollten wir u.a. Fotos machen, um mich im Kimono richtig zu Geltung kommen zu lassen. Ausserdem war dort noch ein Jahresende-Markt mit typischen Artikeln (hübsch dekorierte Federballschläger).
Hier auf diesem Bild war noch alles normal... ich dachte an nichts böses, als wir durch das Tor gingen und die Einkaufsstraße dahinter durch liefen, um zum Tempel zu kommen.

Doch schon bald fingen andere Japaner und Touristen an zu fragen, ob sie ein Foto von mir machen durften! Viele waren auch dabei, die nicht gefragt haben und einfach wie die Paparazzi drauflos fotografiert haben.
Am Anfang fand ich es noch lustig...

Dann ging es aber irgendwann mal auf den Zeiger. Ist ja schön wie ein Star fotografiert zu werden, aber irgendwie konnte ich mich gar nicht auf die Umgebung einlassen, weil mich die ganze Zeit jemand angesprochen hat und "knips, knips" das nächste Foto.

Dabei war es so ein schöner Tag und wir hatten so Glück mit dem Wetter. Auch die Verkaufsstände des Jahresende-Marktes waren toll.

Das sind eine Art Federballschläger mit Verzierung, die nur als Zierde gedacht sind. Allerdings teilweise recht teuer - bis zu über 100 Euro ein Teil.

Und die Paparazzi haben nicht aufgehört. Dabei hab ich sogar schon Werbefotos gemacht und einen der Schläger hochgehalten und nett in die Kamera gelächelt... Man merkt auf dem nächsten Foto, dass ich schon etwas genervt war...

Im Tempel selbst stand dann ein übergroßer Schläger.

Als wir aus dem Tempel rauskamen, war es schon dämmrig und wir sind wieder in Richtung Metro gelaufen. Allerdings nicht ohne noch von Taiwanesischen und Koreanischen Highschool-Schülern um ein Foto gebeten zu werden. Ha, ha... ich finds lustig zu wissen, dass ich bald irgenwo in Korea und Taiwan rumgezeigt werde... "schau mal, da haben wir eine im Kimono getroffen" 
Als wir wieder bei Ishii-san zu Hause ankamen, war es schon bitterkalt geworden und bevor ich den Kimono wieder ablegen und frei atmen konnte, haben wir nochmal ne kleine Fotosession gemacht.




Ein wunderschöner Tag, den mir Ishii-san organisiert hat. Auch wenn die vielen Paparazzi am Ende eher nervig als schmeichelnd waren, hat es mir super gut gefallen. Allerdings hab ich heute, am nächsten Tag, eine Blase am Fuß wegen den zu kleinen Schuhen. Naja immerhin was, was ich zusammen mit den Erinnerungen mit nach Deutschland nehmen werde. 
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